Alexander Romanowitsch Beljajew

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Alexander Romanowitsch Beljajew (russisch Алекса́ндр Рома́нович Беля́ев; * 4. März jul./ 16. März 1884 greg. in Smolensk; † 6. Januar 1942 in Puschkin) war ein russischer Schriftsteller und einer der ersten Science-Fiction-Autoren der Sowjetunion. Außerhalb der Sowjetunion wurde er vor allem durch seinen Roman Der Amphibienmensch bekannt, der in den 1960er Jahren verfilmt wurde.
Beljajew wurde in Smolensk als Sohn eines Geistlichen geboren. 1901 nahm Beljajew ein Studium am Juristischen Lyzeum in Jaroslawl auf, das er fünf Jahre später auch abschloss. Danach arbeitete er mehrere Jahre lang in einer Anwaltskanzlei. Daneben widmete er sich aber immer mehr der Schauspielerei, einem Hobby, das er bereits seit seiner Jugendzeit pflegte. 1914 gab er schließlich seine juristische Tätigkeit zugunsten der Kunst auf, nachdem er infolge eines gewonnenen großen Prozesses finanziell unabhängig geworden war. Er unternahm ausgedehnte Reisen durch Europa und war dann unter anderem als Musik- und Theaterkritiker bei einer Kinderzeitschrift tätig.Bedingt durch eine schwere Wirbelsäulentuberkulose, von der sich Beljajew sein Leben lang nicht richtig erholte, musste er 1916 nach Jalta ziehen, um sich dort stationär behandeln zu lassen. Jahrelang arbeitsunfähig – er lag von 1917 bis 1921 im Gipsbett –, fing er in Jalta an, Gedichte zu schreiben; gleichzeitig las er viel, unter anderem Science-Fiction-Klassiker wie Jules Verne oder H. G. Wells, von denen er sich später inspirieren ließ.Nach Abschluss der medizinischen Behandlung war Beljajew Mitarbeiter einer Kriminalabteilung und Erzieher in einem Kinderheim, kurzzeitig fuhr er als Fischer zur See. 1923 zog Beljajew nach Moskau. Dort wurde er wieder als Jurist tätig und erhielt einen Posten im Volkskommissariat für Post und Telegrafie, begann jedoch parallel dazu mit seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Aus dieser Zeit stammen bereits einige seiner bekanntesten SF-Werke, unter anderem Der Kopf des Prof. Dowell (1925) und Der Amphibienmensch (1928). 1928 zog Beljajew mit seiner Familie nach Leningrad, wo er sich seitdem primär als Autor betätigte. In den 1930er Jahren war Beljajew der wohl bekannteste Vertreter des SF-Genres in Russland und schrieb in dieser Zeit über zehn Romane und Dutzende Erzählungen. Die Werke Beljajews erfuhren positive Resonanz nicht nur bei vielen Schriftstellerkollegen, sondern auch bei renommierten Wissenschaftlern wie Konstantin Ziolkowski und Alexander Fersman. 1934 traf Beljajew in Leningrad mit H. G. Wells zusammen, der seine Werke ebenfalls lobte.Seine letzten Jahre verbrachte Beljajew im Leningrader Vorort Puschkin. Nach dem Beginn des Großen Vaterländischen Krieges 1941 lehnte er es ab, ins sowjetische Hinterland evakuiert zu werden, obwohl er gesundheitlich stark angeschlagen war. Dies wurde ihm und seiner Familie zum Verhängnis: Die Stadt Puschkin wurde von der deutschen Wehrmacht besetzt, die Ehefrau und die Tochter Beljajews in das Konzentrationslager Majdanek nach Polen deportiert. Beljajew selbst starb im Januar 1942 vermutlich an Unterernährung; seine genaue Begräbnisstätte ist bis heute nicht bekannt.
Im Internet kursiert eine Geschichte, nach der Beljajew auf Befehl eines deutschen Generals in einem separaten Grab beerdigt wurde, da dieser in seiner Jugend Beljajews Bücher gelesen habe. Ich halte diese Legende für erfunden, da Beljajews Bücher nach meiner Kenntnis nicht ins Deutsche übersetzt wurden, zum anderen mir auch kein deutscher General bekannt ist, der jung genug war, um diese Bücher in seiner Jugend zu lesen, und das auch noch in Russisch.
Zudem glaube ich kaum, dass ein deutscher General den feindlichen Russen gegenüber soviel Achtung empfunden hat.